Sicher fahren mit viel Gepäck

Wer einmal versucht hat, ein vollbepacktes Tourenbike aus hoher Geschwindigkeit abrupt abzubremsen, weiß, dass das Fahren mit viel Gepäck eine besondere Herausforderung darstellt. Denn das Fahrverhalten des Bikes ändert sich und der Bremsweg verlängert sich. Wir haben einige Tipps für das sichere Fahren mit Gepäck am Fahrrad zusammengestellt.

Laufruhe vs. Wendigkeit

Ein unbepacktes Fahrrad ist, je nach Modell, recht wendig und agil. Das ändern sich, wenn 20-50 kg Gepäck dazu kommen: Das Bike wird insgesamt träger und erfordert mehr Kraft im Antritt und bei der Beschleunigung. Die so gewonnene Laufruhe – das Rad liegt einfach schwerer auf der Straße – wissen viele Radwanderer durchaus zu schätzen. Doch die Einbußen an Wendigkeit sorgen vor allem bei Anfängern schnell für haarige Situationen. Denn zum einen lassen sich Kurven nicht mehr gewohnt eng nehmen, sondern müssen bewusst weit ausgefahren werden. Zum anderen ist das Ausweichen bei Hindernissen schwieriger – es ist also doppelt wichtig, möglichst vorausschauend zu fahren.

Was es zu vermeiden gilt: Wiegetritt beim Anfahren und Bergauffahren. Hier könnte sonst das zur Seite ziehende Gewicht des Gepäcks für unangenehme Überraschungen sorgen. Ebenso sollte man darauf achten, zu allen Zeiten beide Hände am Lenker zu haben, weil sich mit schwerem Gepäck ungewollte Schlenker schnell zu echten Problemen ausweiten können.

Dauerndes Schalten inklusive

Wer mit viel Gepäck fährt, sollte sich auch auf häufiges Schalten einstellen. Denn während man mit gekonnt dosierter Kraftanstrengung ein Bike ohne Gepäck innerhalb eines Ganges durchaus über verschiedene Steigungen fahren kann, gelingt das bei der Mehrbelastung durch hohes Gepäck-Gewicht kaum. Um ausgeglichen fahren zu können, ist dann auch bei kleinsten Anstiegen das Herunterschalten sinnvoll. Das ist auch wichtig zur Vermeidung des Wiegetritts. Und auch das Anfahren in einem sehr niedrigen Gang ist mit viel Gepäck unbedingt empfehlenswert, um schnell und problemlos in Tritt zu kommen.

Hilfreich für Radreise-Anfänger ist es, vor der eigentlichen Tour eine „Trockenübung“ einzulegen, wo das voll bepackte Rad in verschiedensten Situationen getestet wird – inklusive Brems- und Abfahrtverhalten.