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Zahnriemen nicht nur für das Auto?

Zahnriemen statt Kette?

Die Kette gehört fraglos zu den Wildcards unter den Rad-Bauteilen. Sie kann tausende Kilometer brav mithalten – oder aber auch bei einer geringen Überlastung reißen. Und die Neigung der einen oder anderen Kette zum Herunterspringen ist nicht nur nerven-strapazierend, sondern kann je nach Fahrsituation richtig gefährlich werden. Was liegt also näher, als auf dieses notorisch schadensanfällige Bauteil zu verzichten – und auf einen Zahnriemenantrieb zu setzen?

Die Funktionsweise eines Zahnriemens

Zahnriemen nicht nur für das Auto?Bei der Alternative zur Fahrradkette wird ein belastbarer Riemen aus einem Materialmix aus Carbon mit Gummi-Basis aufgezogen. Befestigt wird der Zahnriemen auf sogenannten Zahnscheiben an der Kurbel und an der Nabe. Damit fallen Ritzel, Kettenblätter oder Kassetten weg. Die besonderen Vorteile dieser Antriebsart: Ein solcher Riemen ist sehr wartungsarm, muss nicht geschmiert oder geölt werden und läuft extrem leise. Zudem ist er mit ca. 80 g Gewichtsersparnis auch deutlich leichter als eine Kette und hält üblicherweise viel länger durch. Für sportliche Fahrer nicht ganz unwichtig ist zudem die verbesserte Kraftübertragung, dank derer schneller und effizienter gefahren werden kann.

Klingt doch super – wo ist der Haken?

Jetzt kommt allerdings das große ABER. Denn eine Kette einfach durch einen Zahnriemen als Antrieb am Bike zu ersetzen, ist nicht möglich. Generell laufen die Riemen bislang nur an Single-Speed-Modellen und an Rädern mit Nabenschaltung. Immerhin hat der Markt aber bereits nachgezogen und schon erste Modelle für sportliche Mountainbike-Fahrer in petto. Um einen Riemen einbauen zu können, muss der Rahmen eines Bikes jedoch über ein Rahmenschloss verfügen, da der Riemen nicht teilbar ist. Und er muss nach dem Einbau extrem penibel eingestellt und exakt ausgerichtet werden. Die richtige Riemenspannung ist sehr individuell und sowohl vom Bike wie auch vom Fahrer abhängig. Falsch gespannte Zahnriemen neigen zum schnellen Verschleißen.

Auf einen Zahnriemen-Antrieb fürs Fahrrad zu setzen, erfordert also in der Regel die Neuanschaffung eines Rahmens sowie aufwendige Einstellungen. Und auch kostentechnisch sind die Riemen bislang noch in deutlich höheren Preiskategorien angesiedelt als klassische Kettenantriebe. Die zukünftige Entwicklung in diesem Segment bleibt jedoch spannend.


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